Am 08. November 2017 besuchte eine Delegation des chinesischen Landwirtschaftsministeriums das Guntersblumer Rathaus. Die 4 Herren aus der Provinz Sichuan waren mit Dolmetscher angereist, um sich in Guntersblum über die Themen Hochwasserschutz, Deichbau und Flurbereinigung zu informieren. Mit seiner Fachkompetenz begleitete Dr. Ulrich Stanjek, ehemaliger Leiter des Wormser Kulturamtes und verantwortlich für die Guntersblumer Flurbereinigung, die Gruppe. Er referierte über die Geschichte des Rheinhochwassers und die geographische Lage Guntersblums am großen Monitor im Leininger Zimmer. Auch die Entwässerung der Gemarkung westlich von Guntersblum wurde erörtert, wobei man die Auswirkungen von Starkregenereignissen veranschaulichte.
Vom Jangtsekiang zum Rhein
Die Abordnung aus China zeigte sich sehr interessiert und stellte Fragen zur Deichertüchtigung, zu Poldern und Retentionsräumen. Von den Erfahrungen in Europa will die Gruppe lernen und diese in ihrer Heimat am Jangtsekiang-Fluss in die Planungen mit einfließen lassen. Obwohl die Probleme in China aufgrund Klima und Geologie etwas anders liegen, will man die Erkenntnisse aus Deutschland mit nach Hause nehmen. Es wurde eifrig mitgeschrieben und fotografiert. Als Dr. Stanjek auf die Frage nach der Dauer des Projektes Flurbereinigung „circa 20 Jahre“ antwortete, konnten sich die Herren aus Chengdu ein Schmunzeln nicht verkneifen – offensichtlich klappt so etwas im Reich der Mitte in wesentlich kürzerer Zeit.
Eintrag ins Goldene Buch
Selbstverständlich trugen sich die Gäste in das goldene Buch der Gemeinde ein und man tauschte Gastgeschenke aus. Tan Xiaoping, Generaldirektor des Amtes für Hochwasserschutz, bedankte sich für die herzliche Gastfreundschaft im Guntersblumer Rathaus, wo die Ortsbürgermeisterin und alle drei Beigeordneten erschienen waren. Im Anschluss besichtigte man die aktuelle Deichbaumaßnahme am Rhein um sich dann weiter auf den Weg nach Worms zum Rheinpegel zu machen.
gez. Peter Muth
3. Ortsbeigeordneter